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Malt in der Stille
Begegnung mit dem Werk eines Kölner Künstlers
Wenn man von einem Künstler sagen kann, er wirke und werke „ganz in der Stille“, so gewiss
von Karl Pfeifer. Wer den heute 55jährigen in seinem Riehler Heim besucht, ist überrascht von
der Vielseitigkeit und der reichen Fülle seiner Arbeiten, die der Maler und Graphiker, der alle
Techniken beherrscht und als Kunsterzieher an Kölner Schulen tätig ist, zögernd und etwas
scheu zeigt.
Man ist noch überraschter, daß Karl Pfeifer mit seinem imponierenden Werk bisher kaum an die
Öffentlichkeit getreten ist, nicht einmal an die Öffentlichkeit seiner Kölner Heimatstadt.
Abgesehen von der Beteiligung an einer Wanderausstellung, die 1930 in Berlin startete und über
München und Frankfurt auch zum Kölner Kunstverein kam, blieb er im Verborgenen. Es kostete
die ganze Überredungskunst von Freunden und wenigen Kennern, ihn jetzt endlich zu einer
Ausstellung zu bewegen, die das bekannte Kölner Kunsthaus Czwiklitzer veranstaltet.
Pfeifers Zurückhaltung entspringt nun nicht etwa einer künstlerischen Unsicherheit, einer labilen
Inkonsequenz. Der gebürtige Kölner der nach dem ersten Weltkrieg an den heimischen
Werkschulen und an der Düsseldorfer Kunstakademie sein Talent ausbildete, besitzt durchaus
die an Lebens- und Kunsterfahrung gereifte Gestaltungssicherheit eines Könners, der nicht
vergebens Sucher geblieben ist.
Ausgehend von den spätimpressionistischen Anfängen seiner Studienzeit hat sich Karl Pfeifers
Schaffen an der expressiven Entwicklung bereichert.Über zauberhafte Impressionen von Mensch
und Tier, von Landschaft, Natur und Technik hat er heute seine besondere Form der Abstraktion
gefunden; einer überaus geordneten, klar gegliederten, im Strukturellen geistig transparenten
Abstraktion, die eher zart als gespannt, eher spirituell als rational sezierend ist.
Wundervoll harmonisch in Linien und Farben ist seine Kompositionsweise. Eine kleine Anregung
beflügelt seine Phantasie.Ihn interessieren technische Probleme ebenso wie das Wesen des
Menschseins. Die Landschaft hat er besonders in der Eifel, im Bergischen Land und an der
Nordsee entdeckt. Eine Studienreise führte ihn nach Paris. Man unterhält sich mit Karl Pfeifer
aber auch ebensogut über Musik und Theater – er ist im vollsten Sinne ein musischer Mensch,
zu dessen hervorstechendsten Eigenschaften eine sozusagen grandiose Bescheidenheit gehört.
poe 1956
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Schätze jetzt ans Licht gebracht
Galerie Czwiklitzer zeigt das Werk Karl Pfeifers
Die WELT, Köln, 20. Febr, 1956
Kunstfreunde lassen sich zur Zeit in Köln durch eine
Neuerscheinung überraschen, durch Karl Pfeifer
nämlich, dem die Galerie Czwiklitzer in den Räumen
der „Brücke“ eine Ausstellung (Gemälde, Gouaches,
Pastelle) widmet. Man kann ihn auf dem Gebiet der
bildenden Kunst als jene vielbeschworene
„Schublade“ bezeichnen, in der die verborgenen
Schätze lange ruhten, um jetzt ans Licht
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zu kommen. Pfeifer, vor 55 Jahren in Köln geboren und
heute in seiner Heimatstadt als Kunsterzieher tätig,
entwickelte seine künstlerische Potenz in der Stille.
Abgesehen von einer Wanderausstellung mit
Werken junger Künstler, die 1930 von Berlin über München, Frankfurt und Köln ging, hat er bisher
keinen Schritt an die Öffentlichkeit getan.
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Die 35 ausgestellten Arbeiten in verschiedenen Techniken (Öl, Pastell, Kreide, Gouaches und
andere Mischtechniken) stammen vornehmlich aus den letzten 3 Jahren und weisen Pfeifer als
einen Könner der abstrakten Ausdrucksform aus, bei dem die Abstraktion nicht mehr gärt und
„sich gebärdet“, sondern sich zu einer harmonischen apollonischen, meist zarten Aussageweise,
die im spirituellen erstaunlich diszipliniert ist, fertig ausgebildet hat. Die Zusammenklänge in
Linien und Farben sind von einer bestechenden Beschwingtheit im Rhythmus.
Wie man schon vermuten kann, wurzelt dieser konsequent entwickelte Stil im Impressionismus.
Das bestätigen die Arbeiten aus der früheren Zeit, die den Werdegang Pfeifers belegen; mildherbe
Landschaften der Eifel und der Nordsee, formsichere Stilleben, Menschen und Tiere.
Natur und Technik, Mensch und freie Improvisation, das sind die Themen, die immer wieder im
Urgesetz der Struktur gesucht und gesehen werden. Bewegte farbige Heiterkeit spricht unmittelbar
aus Bildern wie „Allegretto“ oder „Segel“. Der Widerhall, den die Ausstellung bereits am
Eröffnungstage fand, deutet auf einen vollen Erfolg. Sie dürfte den Namen Karl Pfeifers mit
einem Schlag bekannt machen. K.P.
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Einladung der Galerie Küppers zur Ausstellung am 20.10.1961 in Köln |
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…er vereinfacht, er abstrahiert, er versucht zur geistigen Essenz vorzudringen. Das Erlebnis der
Wirklichkeit bleibt Keimzelle seiner Gestaltungen: ein Fisch, das Häusergewirr einer Großstadt,
der Tänzer auf dem Seil. Was sich als künstlerische Gestaltung daraus ergibt, ist von unerhörter
Disziplin, von einer handwerklichen Sauberkeit und Gediegenheit, wie man sie heute selten
findet, von bezwingender Noblesse und hoher malerischer Kultur… |
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Auszug eines Kommentars in der Kölner Rundschau 1956
zu einer Ausstellung in der Galerie Czwiklitzer |
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…da ist ein neues Panorama von Köln mit Brücke und Hochhäusern, aber es wird zugleich die
faszinierende Buntheit und Lebendigkeit der Weltstadt eingefangen. Die Blätter Pfeifers sind in
ihren harmonischen Farbklängen und feinen Übergängen teilweise von außerordentlicher
koloristischer Schönheit; sie setzen mitunter sehr geschickt und wirkungsvoll andere Techniken
in die Gouachen ein. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich bestimmt. Dr. St. |
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Auszug eines Kommentars in der Kölner Stadt-Rundschau 1961
zu einer Ausstellung in der Galerie Küppers |
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