Figuration: Zeitzeichen eines Jahrhunderts im Wandel

Der Fokus Karl Pfeifers lag immer darauf, seiner Zeit eine Sprache zu verleihen. So schuf der Künstler eine Symbolwelt, welche die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit eines maroden Zeitalters thematisierte. Zwei Weltkriege hatten tiefe Spuren hinterlassen, und der Aufbruch in eine moderne Welt setzte kompromisslos auf technischen Forschritt, ohne auf eine ethische Basis aufzubauen. Ein Fortschritt, der den Künstler aber dennoch mit atemberaubender Geschwindigkeit und kühler Ästhetik zu faszinieren wusste.

Don Quixote

Eine lächerliche Figur in einem aussichtslosen Kampf – dies ist das Symbol einer Gesellschaft, welche mit den falschen Instrumenten unsinnige Ziele verfolgt. Eingefangen wurde diese emblematische Gestalt samt Pferd mit kühnem Strich und großer Freude an Dynamik.

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Gestrandetes Boot

Das Gerippe eines Bootes, aufgebahrt am Strand – hier schuf Karl Pfeifer ein Vanitas- Zeichen erster Güte: vergänglich, marode, seiner Funktionalität beraubt. „Alles ist eitel“, sagt der triumphierende Pfau, der auf dem Bootsskelett thront.

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Neue Zeit

Impressionen einer Zeit nach und zwischen den Kriegen zeigen eine Welt der Verunsicherung. Kippende Linien, schwankende Horizonte nehmen nicht nur Bezug auf die Stilmittel des Expressionismus, sondern sind auch Zeichen einer aus den Fugen geratenen Epoche – bevölkert von Invaliden und Verwirrten.

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Krieg

Nicht als Apotheose von Wille, Macht und Sieg, sondern als Ausdruck größter Entmenschlichung – so stellt Karl Pfeifer den Krieg dar. Seine Bürger und Soldaten sind gesichtslos, emotionslos und dumpf. Ihre Individualität haben sie längst aufgegeben, ihre Welt ist ebenso düster wie verwüstet. Die Kriegsbilder Karl Pfeifers lesen sich als Manifest gegen die Gleichschaltung und Verblödung der Massen.

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